Seit 1989 gibt es im Alten Land den sogenannten „integrierten
Obstanbau“, nach dessen Richtlinien heute auf fast der
gesamten Fläche des Niederelbegebiets produziert wird.
Integriert steht für die gleichberechtigte Berücksichtigung aller
die Erzeugung beeinflussenden Produktionsfaktoren, zum Beispiel Standort, Sorte,
Anbauform, Kultur- und Pflegemaßnahmen, biologische, biotechnische, mechanische
und chemische Bekämpfungsmaßnahmen.
Ziel dieser Anbauform ist die Erzeugung von unbelastetem Obst, die Schonung
und Bewahrung unserer einzigartigen Naturlandschaft und die Erhaltung der obstbaulichen
Familienbetriebe.
Diese System benötigt eine genaue Beobachtung und Kontrolle der natürlichen
Selbstregulierung des Naturhaushaltes. Durch den systematischen Einsatz der
Begrenzungsfaktoren, z. B. Einsatz von Nützlingen oder auch Pheromonfallen,
kann der Obstbauer den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln spürbar verringern.
Die entscheidende Größe im integrierten Pflanzenschutz ist die sogenannte
wirtschaftliche Schadensschwelle. Dafür werden sowohl Schaderreger als
auch Nützlinge zahlenmäßig erfasst. Ist der zu erwartende Schaden
höher als die Kosten des Pflanzenschutzmitteleinsatzes, der neben Mittelkosten
auch eine Beeinträchtigung auf den Naturhaushalt beinhalten kann, kann
es zu einer chemischen Bekämpfung mit einem für die Integrierte Produktion
zugelassenen, möglichst selektiv und nützlingsschonenden wirkenden
Pflanzenschutzmittel kommen, wenn durch die übrigen Begrenzungsfaktoren
kein ausreichender Erfolg zu erwarten ist.
Gestützt wird das System „Integrierter Obstanbau an der
Niederelbe“ durch die ständigen Kontrollen der Landwirtschaftskammern
Hannover und Hamburg.
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